Jährlich werden rund 20.000 Wildunfälle registriert – die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher liegen. Besonders Rehe sind häufig betroffen: Statistisch stirbt jede Stunde ein Tier auf Schweizer Straßen. Wildtiere erkennen Straßen nicht als Gefahr, ihr Instinkt schützt sie nicht vor dem Verkehr. Auf der Suche nach Nahrung oder einem Partner überqueren sie Verkehrswege – oft mit tragischen Folgen. Auch Nutz- und Haustiere wie Kühe, Pferde, Hunde und Katzen sind gefährdet, wenn Autofahrer unachtsam sind.
Dämmerung birgt besondere Gefahren
In der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober 2025 werden die Uhren eine Stunde zurückgestellt. Die damit verbundene frühere Dunkelheit trifft auf das verstärkte Aktivitätsverhalten vieler Wildtiere. Rehe, Hirsche und Wildschweine sind in der Dämmerung besonders aktiv – sie sammeln Eicheln und andere Baumfrüchte. Das Risiko schwerer Unfälle steigt.
Tipps zur Unfallvermeidung
- Geschwindigkeit anpassen – besonders bei Wildwarnschildern und in der Nähe von Wäldern, Hecken, Feldern und Wohngebieten.
- Zu Tagesrandzeiten besonders wachsam fahren.
- Den rechten Fahrbahnrand im Blick behalten.
- Bei Sichtung von Tieren: Tempo drosseln und auf Abblendlicht wechseln.
Richtig reagieren im Ernstfall
Kommt es trotz Vorsicht zu einem Zusammenstoß, gilt: Unfall sofort melden. Autofahrer sind gesetzlich verpflichtet, Tierunfälle zu melden. So gehen Sie korrekt vor:
- Fahrzeug anhalten, Warnblinkanlage einschalten.
- Unfallstelle sichern (Pannendreieck, Warnleuchte), auf Eigenschutz achten.
- Bei geflüchtetem Tier: Unfallstelle markieren.
- Polizei unter Tel. 117 informieren – bei Wild- und Haustierunfällen.
- Verendete Tiere an den Straßenrand ziehen, wenn möglich Fotos machen (besonders bei Haustieren), Zeugen suchen.
- Niemals verletzten Wildtieren zu nahekommen – Flucht- oder Abwehrreaktionen können gefährlich sein.
- Auch verletzte Haustiere wie Katzen und Hunde können aggressiv reagieren. Warten Sie auf Polizei oder Tierarzt.
Auch Kleintiere nicht vergessen.
Verantwortungsvolle Fahrer prüfen bei Kollisionen mit Igeln, Vögeln oder Amphibien, ob das Tier noch lebt. Bei Verdacht auf schwere Verletzungen: Polizei oder Wildhut benachrichtigen. Lieber einmal zu viel melden als einmal zu wenig. Verletzte Tiere können tagelang leiden – eine rasche Meldung ermöglicht Hilfe.
Wichtig: Geben Sie dem Wildhüter möglichst genaue Angaben zum Unfallhergang und zur Fluchtrichtung – so kann das Tier mit einem Schweißhund aufgespürt werden.
Mehr Informationen
https://tierschutz.com/tierschutz/tiernotfall/wildunfall-was-tun/
Für Rückfragen
Simon Hubacher Schweizer Tierschutz STS Leiter Medienstelle Mobile +41 76 531 52 80 media@tierschutz.com
1861 wurde der nationale Schweizer Tierschutz-Dachverband unter dem Namen „Schweizerischer Centralverein zum Schutz der Thiere“ gegründet. 1980 wurde dieser veraltete Name in Schweizer Tierschutz STS geändert.
Heute umfasst der STS 71 Schweizer Tierschutzorganisationen und den Tierschutzverein Liechtenstein. Sein oberstes Organ ist die Delegiertenversammlung seiner Sektionen. Geleitet wird er von einem 13-köpfigen Zentralvorstand, der in neun Ressorts aufgeteilt ist: Fachbereich, Finanzen, Rechtsdienste, Politik, Kommunikation, Sektionen, Personal, International und Jugend.
Der STS ist national in allen Bereichen des Tierschutzes auf der fachlichen, politischen und gesetzgeberischen Ebene tätig. Die Sektionen des STS stellen mit ihren Tierheimen, Tierpflege- und Auffangstationen die Tierschutzbasisarbeit in allen Kantonen der Schweiz sicher.
Quelle: Schweizer Tierschutz STS, Pressemitteilung
Originalartikel publiziert auf: Zeitumstellung erhöht Risiko für Wildunfälle