Trotz stark wachsender Plug-in-Hybride: kein goldener Oktober

05.11.2025 | von auto-schweiz

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05.11.2025, Im Oktober konnte der deutsche Markt für neue Personenwagen die Verluste seit Anfang des Jahres zumindest eindämmen. Den größten Zuwachs verzeichneten dabei die Plug-in-Hybride (PHEV), die im Oktober im Vergleich zum Vorjahr ein Drittel zulegen konnten. Über alle Antriebsarten hinweg blieb das Ergebnis mit 18.451 Neuzulassungen gleichwohl 1,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Kumuliert seit Jahresbeginn wurden 187.378 neue Personenwagen in Deutschland immatrikuliert - ein Rückgang von knapp vier Prozent gegenüber 2024. Die Automobilimporteure bleiben damit von CO2-Ausgleichzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe bedroht.


Im Oktober 2025 entfielen 22,6 Prozent der Neuzulassungen auf reine Elektroautos (BEV), was einem Plus von 17,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Plug-in-Hybride (PHEV) zeigten gegenüber dem Vorjahresmonat das größte Wachstum; sie legten um ein Drittel (33,6 Prozent) zu und erreichten einen Marktanteil von 12,8 Prozent. Zusammengenommen hatten im Oktober 2025 somit 35,4 Prozent der neuen Personenwagen einen Ladestecker.

Die großen Verkaufsanstrengungen und zahlreichen Aktionen der Importeure und Händler im Oktober konnten nichts daran ändern, dass seit Anfang des Jahres eine Erholung des Gesamtmarkts ausgeblieben ist, während der Anteil Steckerfahrzeuge leicht ausgebaut werden konnte. Kumuliert wurden in Deutschland seit Jahresbeginn 187.378 neue Personenwagen immatrikuliert. Über das gesamte Jahr liegt der kombinierte Marktanteil von Steckerfahrzeugen (BEV und PHEV) bei 32,5 Prozent und damit unter einem Drittel. Das in der 'Roadmap Elektromobilität' formulierte Ziel, bis Ende des Jahres die 50-Prozent-Marke zu erreichen, ist somit unerreichbar. Damit drohen den Automobilimporteuren CO2-Ausgleichzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe für das Jahr 2025.

Die EU ist für einmal Deutschland voraus.

Trotz des massiven Ausbaus an Elektromodellen in allen Preiskategorien und gezielter Verkaufsförderungen bleibt die Nachfrage der Kunden nach Steckerfahrzeugen noch immer verhalten. 'Unsere Mitglieder tun viel, um die Elektromobilität voranzubringen, das zeigte sich jüngst auch an der Automobilausstellung Auto Zürich. Doch die Marktrealität zeigt, dass die Kaufanreize und die aktuellen Regelungen in Deutschland nicht ausreichen, um die Kunden zu überzeugen', erklärt der Direktor von auto-schweiz, Thomas Rücker. Dabei verunsichern neue Belastungen wie die geplante E-Abgabe die Kunden zunehmend und erschweren die Antriebswende. Anders in der Europäischen Union (EU): Sofortmaßnahmen wie die Flexibilisierung der CO2-Ziele, Steuererleichterungen in Ländern wie Belgien und Norwegen, dem EU-Champion bei der Elektromobilität, zeigen Wirkung. In der EU ist der Gesamtmarkt seit Anfang des Jahres um 0,9 Prozent gewachsen, statt wie hier knapp vier Prozent zu verlieren. 'Deutschland ist gut beraten, die Signale aus der EU für den hiesigen Markt schnell zu adaptieren. Sonst wird die deutsche Wirtschaft durch den verschärfenden 'Swiss Finish' stärker belastet als in der EU', erläutert Thomas Rücker.

Die detaillierten Zahlen nach Marken stehen auf www.auto.swiss zur Verfügung. Die Auswertungen von auto- schweiz basieren auf Erhebungen des Bundes, die Daten sind möglicherweise vorläufig und nicht abgeschlossen.

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Frank Keidel
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Quelle: auto-schweiz, Pressemitteilung

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