Wenn am Flughafen gebaut wird, werden teilweise auch sogenannte 'schützenswerte Lebensräume' beansprucht. Dafür müssen ökologische Ersatzmaßnahmen umgesetzt werden. Eine solche Ersatzmaßnahme ist nach Abstimmung mit dem Kanton und dem Bund sowie nach umfangreichen Planungsarbeiten auf dem Gemeindegebiet von Rümlang und Opfikon seit Anfang 2025 in Realisierung. Auf einer Länge von 3.2 Kilometern soll die heute kanalisierte Glatt wieder zu einem naturnahen Fluss umgestaltet und damit renaturiert werden.
Aufgrund der aktuell schweizweiten Diskussion über PFAS-Schadstoffe in Böden wurden auf dieser Baustelle systematisch Bodenbeprobungen durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass die bisher landwirtschaftlich genutzten Böden und die Glattuferböschungen mit PFAS belastet sind. Die gemessenen Werte sind unterschiedlich hoch – je nach Nähe zum Wasser und früherer landwirtschaftlicher Nutzung der Flächen. Von der Baudirektion durchgeführte Untersuchungen haben gezeigt, dass in Böden des Kantons Zürich fast überall PFAS festzustellen sind.
PFAS werden seit den 1970er-Jahren in verschiedensten Anwendungen und Produkten wie z.B. Farben, Skiwachs, Elektronik, Antihaftbeschichtungen, Kosmetika, Pflanzenschutzmitteln oder Outdoorbekleidung eingesetzt und gelangen auf verschiedenen Wegen in die Umwelt, wo sie sich kaum abbauen. Unter anderem gelangen sie über geklärtes Abwasser in die Fließgewässer oder über die früher oft praktizierte Klärschlammausbringung zusammen mit Pestiziden auf Landwirtschaftsböden.
Erster Bauabschnitt wird fertig gebaut – danach folgt ein Unterbruch des Projekts.
Die betroffenen Flächen des Projekts 'Glattrevitalisierung' liegen außerhalb des Flughafenperimeters. Die Schadstoffbelastung im Boden hat keinen nachweislichen Zusammenhang mit dem Flughafen oder dem Flugbetrieb. Das Projektgebiet und damit die betroffenen Böden liegen westlich des Flughafens und wurden bisher größtenteils landwirtschaftlich genutzt.
Die Bauarbeiten des ersten Bauabschnitts im Gebiet Eichhof zwischen der Neuen Rohrstraße und dem Zufluss des Rümelbachs sind seit April im Gange. Die angetroffenen Schadstoffbelastungen sind hier nicht sehr hoch, so dass ein großer Teil des bereits abgetragenen Bodens verwertet werden kann. Die Flughafen Zürich AG hat sich deshalb entschlossen, diesen Abschnitt trotz Mehrkosten in Millionenhöhe bis Ende 2026 fertig zu bauen.
Zukunft des Projekts von politischen Entscheiden abhängig.
Rechtlich ist derzeit ungeklärt, wie mit PFAS belastetem Boden umzugehen ist. Viele Böden weisen PFAS-Belastungen auf, die bei einer Entsorgung als Sonderabfall klassiert werden, was enorme Mehrkosten mit sich bringt. Aufgrund dieser ungeklärten Gesetzeslage hat die Flughafen Zürich AG beschlossen, über die weiteren Projektabschnitte erst zu entscheiden, wenn klare gesetzliche Rahmenbedingungen vorliegen, wie künftig mit PFAS belastetem Boden umzugehen ist. Die Flughafen Zürich AG bedauert, dass das Revitalisierungsprojekt nicht wie geplant umgesetzt werden kann und hofft auf rasche politische Entscheidungen im Umgang mit PFAS auf Bundesebene.
Medienkontakt:
Flughafen Zürich AG
+41 43 816 22 11
medien@zurich-airport.com
Als gemischtwirtschaftliches, börsenkotiertes Unternehmen betreibt die Flughafen Zürich AG die bedeutendste Verkehrs- und Begegnungsdrehscheibe der Schweiz - den Flughafen Zürich.
Die Flughafen Zürich AG stützt sich bei der Strategie und deren Umsetzung auf die drei Dimensionen Wirtschaftlichkeit, Umwelt und Gesellschaft. Ziel ist es, dank dieser Betrachtungsweise die Wettbewerbsfähigkeit und Glaubwürdigkeit sowie den Wert des Unternehmens nachhaltig zu steigern.
Sie agiert in einem ständigen Spannungsfeld zwischen Kapazität, Komplexität und Lärm.
Der Flughafen Zürich als Schweizer Tor zur Welt ist ein Qualitätsflughafen im Herzen Europas und international, national sowie regional gut vernetzt. Für seine hervorragenden Dienstleistungen, die kurzen Umsteigewege, die Freundlichkeit des Personals, die Sauberkeit der Infrastruktur, die Zuverlässigkeit der Prozesse und weitere Qualitätsmerkmale erhält der Flughafen Zürich regelmäßig Auszeichnungen.
Hinter dieser Leistung stehen rund 27.000 Mitarbeitende, die bei über 280 Flughafenpartnern täglich dafür sorgen, dass für Passagiere und Besucher jeder Aufenthalt am Flughafen Zürich zu einem positiven Erlebnis wird.
Quelle: Flughafen Zürich AG, Pressemitteilung
Originalartikel publiziert auf: Projekt Glattrevitalisierung verzögert sich - Flughafen Zürich AG