Am Vorabend des 16. Oktober, dem Welternährungstag, warnt SWISSAID vor dem anhaltend hohen Ausmaß der Ernährungsunsicherheit. Nach Angaben der Vereinten Nationen litten im Jahr 2024 rund 8,2 Prozent der Weltbevölkerung – also 673 Millionen Menschen – an Hunger. Afrika ist nach wie vor der am stärksten betroffene Kontinent.
Der Tschad, wo SWISSAID unter anderem tätig ist, ist ein eklatantes Beispiel dafür. Das Land steht vor vielfältigen Herausforderungen – Armut, Klimawandel, Instabilität, Flüchtlinge aus dem benachbarten Sudan – und belegte im vergangenen Jahr Platz 125 von 127 im Welthungerindex. Jedes zehnte Kind stirbt dort, bevor es das fünfte Lebensjahr erreicht.
Ein dramatisches Paradoxon: Hunger ist für viele Menschen, insbesondere Frauen, zum Alltag geworden, obwohl die weltweite Nahrungsmittelproduktion ausreichen würde, um alle Menschen zu ernähren. Hunger ist ein Symptom tief verwurzelter struktureller globaler Ungerechtigkeiten. Dies zeigt einmal mehr, wie notwendig es ist, die Agrarsysteme und die Mechanismen der internationalen Solidarität zu überdenken.
Die Lösung: nachhaltige und faire Landwirtschaft
„Der Hunger kann besiegt werden, aber er muss zu einer Priorität gemacht werden“, betont Markus Allemann, Direktor von SWISSAID. Er unterstreicht die grundlegende Rolle der Bäuerinnen und Bauern für die weltweite Ernährungssicherheit: „Bäuerinnen und Bauern ernähren die Welt. Wir bei SWISSAID sind überzeugt, dass eine soziale und nachhaltige Landwirtschaft, die Agrarökologie, einer der Schlüssel zur Bekämpfung des Hungers ist. Diese Praktiken ermöglichen nicht nur eine gesunde Ernährung, sondern auch die Regeneration der Böden, die Schaffung sozioökonomischer Perspektiven und eine bessere Widerstandsfähigkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels.“
Die Industrieländer, darunter auch die Schweiz, tragen eine Mitverantwortung für die Klimakrise. Sie müssen ihre CO2-Emissionen rasch reduzieren und die Länder des Südens unterstützen, die am stärksten unter den Folgen des Klimawandels leiden. Afrika beispielsweise leidet jedes Jahr unter schweren Dürren und verheerenden Überschwemmungen, obwohl es nur für 4 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist.
„Der Kampf gegen Hunger, Armut, die Klimakrise und den Verlust der Artenvielfalt sind miteinander verknüpfte Herausforderungen“, fährt Markus Allemann fort. „Sie können nur durch gemeinsames Handeln, verstärkte internationale Solidarität und langfristiges politisches Engagement bewältigt werden.“ Anlässlich des Welternährungstages betont SWISSAID: „Hunger ist kein unabwendbares Schicksal.“
Kontaktpersonen:
Markus Allemann, Geschäftsleiter SWISSAID, Tel: +41 79 833 15 69, m.allemann@swissaid.ch
Delphine Neyaga, Medienverantwortliche SWISSAID, Tel: +41 76 582 76 66, media@swissaid.ch
Hinweis auf das außergewöhnlichste Escape Game der Schweiz: „Escape Hunger – Raus aus der Hungerkrise!“ Es gilt, unter Zeitdruck knifflige Aufgaben rund um das Thema Hunger und mögliche Antworten darauf zu lösen. Die Aktion ist Teil der Tage der Agrarökologie rund um den Welternährungstag am 16. Oktober 2025.
Tournee-Daten 2025: - 13./14.10., Basel – Rheinbord Kaserne (Ernährungsforum Basel) - 16.10., Luzern – Mühlenplatz (Partner: Fastenaktion) - 31.10./1.11., Zürich-Oerlikon – Halle 550 (HEKS)
Weitere Informationen: escapehunger.ch
Eine lebenswerte Zukunft für die nachfolgenden Generationen in den Partnerländern und weltweit: Auf dieses Ziel hin arbeiten wir bei SWISSAID tagtäglich.
Wir, das sind 40 Personen in Bern und Lausanne und rund 150 meist einheimische Frauen und Männer vor Ort. Und ganz viele Partnerorganisationen und Gönnerinnen, auf deren Vertrauen wir seit Jahren bauen.
Wir sind ein Team, das sein Bestes gibt, Herausforderungen sucht, mitredet und hinterfragt, aber auch versteht und respektiert. Kurz: Wir wollen erfolgreich sein und aufrichtig. Erfahren Sie mehr über uns.
Das oberste Gremium von SWISSAID ist der Stiftungsrat. Seit 2019 wird er erstmals von einem Co-Präsidium geführt. Bastienne Joerchel und Fabian Molina sind mit dem Stiftungsratsausschuss für die strategische Leitung der Stiftung verantwortlich.
Quelle: Swissaid, Pressemitteilung
Originalartikel publiziert auf: Lösungen um Hunger zu bekämpfen: nachhaltige und soziale Landwirtschaft